Am Mittag verließen wir das Lebende Museum in Richtung Westen, um auf eine Buschwanderungen zusammen mit den Buschleuten aus dem Living Hunter’s Museum zu gehen. Auch wenn man schon zig Mal auf einer Buschwanderung mit den San war, so ist es doch immer wieder eine schöne, entspannte Aktivität, bei der man sich in der Zeit zurückversetzt fühlt und das alte Leben im Busch zu spüren beginnt. Die Gedanken schweifen wie von selbst in die Ferne, der Stress, der Alltag der Stadt – alles scheint weit weg. Man konzentriert sich nur auf das Wesentliche: Immer schauen wo man hintritt, es gibt Schlangen, Skorpione und andere Tierchen, auf die man nicht unbedingt treten sollte. Hin und wieder entdeckt eine der Sanfrauen etwas Besonderes, wie zum Beispiel die nach alten Kartoffeln schmeckende Dchun (Walleria Nutans) – im Volksmund Buschkartoffel, die wasserspeichernde, für das Überleben der alten Buschleute so wichtige !ai!ai (Raphionacme Velutina) – Wasserwurzel oder die G!oma (Sansiviria Pearsonii), eine als Oryxhorn oder Schwiegermutterzunge bekannte Sisalpflanze, die zur Herstellung von Schnüren und Seilen benutzt wird.
Der fast schon meditative Bushwalk wurde begleitet von dem regen Unterhaltungen der San, oft wurde kurz gestoppt, um Wildtierspuren zu analysieren, es wurde gegraben, gepflückt, gezupft. Plötzlich erklang ein großes Geschrei und Jauchzen, wir dachten erst, ein wildes Tier sei aus dem Busch gesprungen, doch nein – eine der älteren Frauen sprang unter einen Busch und grub eine kleine braune Knolle aus.