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Traditioneller, interkultureller Workshop aller 7 Lebenden Museen

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Auf der letzten Projekttour im August 2023 war die Idee eines traditionellen Workshops im Mbunza Living Museum entstanden. Ziel des Workshops ist es, traditionelle Handwerkstechniken zu verbessern, die ursprünglich in den jeweiligen traditionellen Kulturen eine Rolle spielten und heute in den Lebenden Museen demonstriert werden, sowie verlorengegangene Techniken wieder zu erlernen. Weiterhin sollte der Workshop auch zum interkulturellen Austausch beitragen. Es war das erste Mal, dass sich Mitglieder aus allen sieben Lebenden Museen zusammenfinden.

24.10 - 27.10.2023 - Vorbereitung

Die Vorbereitung und Detailplanung des traditionellen Workshops nahmen recht viel Zeit in Anspruch. Im Vorfeld des eigentlichen Workshops besorgten wir Ziegen- und Impalafelle für die Kleidungsherstellung, Lehm für den Pottery-Workshop, 12 Zelte für die Unterbringung der Workshopteilnehmer. Auf Wunsch der Lebenden Museen entwarfen wir Zertifikate für die Workshopteilnehmer und ließen diese drucken. Wir kauften Essen für die ersten paar Tage ein und besorgten Schmiedeeisen, Werkzeuge, Straußeneierschalen und vieles mehr.

Samstag, 28.10.2023 – Anfahrt

Wir starteten am Morgen in Windhoek und kamen am späten Nachmittag im Camp Samsitu bei unserem Freund Andy Fudge an, der schon mehrfach durch Ideen und Arbeitseinsätze das Lebenden Museum der Mbunza unterstützte. Hier errichteten wir unser Zeltlager.

Sonntag, 29.10.2023 – Anreisetag der Workshopteilnehmer, On-Site Organisation des Workshops

Wir trafen am Morgen im Museum ein und besprachen uns mit Manager Sebron Ruben über die folgenden Tage. Wir ernannten ihn zum Manager des Workshops, worüber er nur halb glücklich war. Außerdem luden wir die ganzen mitgebrachten Sachen aus.

In Absprache mit Sebron beschlossen wir für das Catering - einer der wichtigsten Sachen des Workshops - eine Kuh zu organisieren. Sebron überreichte uns weiterhin eine Liste mit Verpflegungssachen, die wir noch in Rundu besorgen sollten.

Wir zeigten den Mbunza, wie die Zelte aufzuschlagen sind und im Verlauf des Tages wurde ein schönes Zeltcamp im östlichen Teil des Lebenden Museums errichtet.

Anschließend fuhren wir nach Rundu und besorgten die noch fehlenden Sachen (Zwiebel, Kohl, Karrotten, etc – Außerdem Holzkohle für den Schmiedeworkshop). Nach dem Einkauf fuhren wir auf der B8 wieder zurück in Richtung Grootfontein und holten 2 Trainer ab (Magdalena Siweka für den Töpfereiworkshop und Elias Albert für den Holzschnitzer-Workshop), die mit uns für die folgenden 6 Tage im Workshop arbeiteten und deren Aufgabe es war, den Museumsleuten ihre meisterlichen Fähigkeiten etwas näher zu bringen.

Zurück im Lebenden Museum waren schon die ersten Leute (Khwe und Ju/‘Hoansi aus dem Living Hunter‘s Museum eingetroffen) und wir wurden freudig empfangen. Im Verlaufe des weiteren Tages trafen dann auch die anderen Workshopteilnehmer ein, die Taxifahrer wurden entlohnt und die Leute bezogen ihre Zelte. Kurz nach Einbruch der Nacht schafften es auch die Ju/‘Hoansi aus Grashoek und Ovahimba.

Insgesamt nahmen 61 Leute aus den Lebenden Museen Namibias teil, plus die vier Trainer und etwa 10 permanente Zuschauer. Eine Namensliste finden ihr hier (Im Anhang).

Am späten Nachmittag wurde noch die Kuh für das Catering organisiert. Diese wurde mit unserem Abschleppseil in Angola eingefangen, durch den Okavangofluss gezerrt und dort nach Art der Damara geschlachtet; nicht unbedingt etwas für zarte Gemüter.

Pünktlich zum Schlachtefest kam Dokumentarfilmer Jonas Spriestersbach an, der eigentlich eine Doku über die Entstehung des Lebenden Museum der Herero in Otjokavare drehen wollte. Ob dieses Projekt nun noch realisiert wird, nachdem wir uns als LCFN wegen mangelnder Begeisterung zurückgezogen hatte, steht in den Sternen. Dennoch wollte er das Projekt in Otjokavare besuchen, hatte aber beschlossen, beim Workshop zu filmen, da dieses Thema ihn auch sehr interessiert. Wir machten folglich ein Tauschgeschäft und überzeugten die Workshopteilnehmer davon, sich innerhalb des Workshops filmen zu lassen. Im Gegenzug dafür wird Jonas eine kurze Dokumentation über den Workshop erstellen.

Am späten Abend bereiteten die Frauen der Mbunza für alle Workshopteilnehmer Kuhfleisch mit allerlei anderen Sättigungsbeilagen zu und wir fielen todmüde in unser Dachzelt.

Montag, 30.10.2023 – Tag 1

Am frühen Morgen holten wir einen weiteren Trainer (Schmiedemeister Joseph Lumayi) aus dem Nachbardorf ab und brachten ihn zum Lebenden Museum. Da er schon etwas betagt ist, bat er darum, zuhause schlafen zu dürfen, folglich wurde er jeden Morgen abgeholt und am Abend wieder zurück in sein Dorf gebracht. Joseph brachte auch noch seinen Lehrling mit. Der vierte Trainer, Daniel Ndumba, reiste jeden Morgen eigenständig aus Angola an. Wir begrüßten nochmal alle vier Trainer und besprachen uns kurz über die nächsten Tage.

Es war Zeit für die offizielle Begrüßung und ich hielt eine kleine Rede zur Feier des Tages. Nachdem Willkommen, erklärte ich das Konzept des Workshops und konzentrierte mich dabei vor allem darauf, zu erörtern, dass alle Teilnehmer alles mitmachen können, aber dann im eigenen Museum natürlich nur die für ihre Kultur relevanten Inhalte dargestellt werden sollten. Ein Töpferabteil im Museum der Buschleute in Grashoek war nicht der Zweck des Workshops.

Es wurden die Aktivitäten der nächsten zwei Tage besprochen. In der Schmiede sollten am ersten Tag genügend Werkzeuge hergestellt werden, damit die nächsten Workshoptage reibungslos verlaufen können. Hier vor allem Messer und Beile für den Holzschnitzer-Workshop, die Werkzeuge zum Bearbeiten der Straußeneierschalen, und einiges mehr. Bei den Frauen lag der Fokus des ersten Tages auf Schmuckherstellung und Körbeflechten. Der Lehm für den Töpfereiworkshop musste erst noch genässt und vorbereitet werden.

Am Ende der offiziellen Workshop-Eröffnung wurde ein Catering-Komitee gegründet, welches uns berichten sollte, wenn etwas zur Neige geht und dementsprechend nachgekauft werden muss. Außerdem hatten die Frauen der Mbunza erklärt, dass alle Leute des Workshops sich beim Kochen abwechseln sollten.

Mbunza-Manager Sebron Ruben berichtete außerdem, dass bei weitem nicht genug Feuerholz und Holz für den traditionellen Schnitz-Workshop (und für das Speermachen) vorhanden sei. Also fuhren wir mit einigen tatkräftigen Mbunza in den weit entfernten Busch, in dem die Projektträger des Lebenden Museums von der „Traditional Authority“ das Recht auf Holzeinschlag erhalten hatten.  Nach etwa 2,5 Stunden Holzhackerei und Dicksandgewühle kamen wir wieder am Lebenden Museum an und stellten fest, dass der Workshop nun im vollen Gange war.

Kaum waren wir dabei, einige Fotos von den Aktivitäten zu machen, kamen auch die Cateringleute an und legten uns noch eine lange Liste vor, was in der Küche fehlte. Also entschlossen wir uns am Nachmittag wieder nach Rundu zu fahren. Auch fehlten noch bestimmte Schmiedeeisen, die wir auf dem lokalen Müllplatz besorgen sollten.

In Rundu stellte sich heraus, dass es eine wirkliche Herausforderung war, den „Rundu Scrap Yard“ zu finden, da in diesem kleinen Industrieviertel jede Werkstatt, jedes Geschäft und jeder Garten wie ein Müllplatz aussieht. Endlich gelang es uns und wir kaufen Abfalleisen ein, von dem wir hofften, dass es das Richtige für den Schmiedeworkshop sei. Anschließend fuhren wir zum Großhandel und kauften für die weitere Verpflegung des Workshops ein.

Zurück im Mbunza Living Museum war schon einiges geschehen und wir freuten uns über den Arbeitseinsatz aller Workshop-Teilnehmer. Die Männer hatten sich um die drei Schmiede und den Holzschnitzer versammelt und arbeiteten hier an allerlei Werkzeug. Die Frauen sämtlicher Museen saßen zusammen und die Ju/‘Hoansi aus Grashoek und /Xa//oba erklärten allen, welche Techniken zur Schmuckherstellung aus Straußenei es gibt.

Ursprünglich war es geplant, jeden Abend ein kleines Musikfestival zu veranstalten, jeweils von einem anderen Lebenden Museum, aber die Workshopteilnehmer arbeiteten bis nach Sonnenuntergang und hatten anschließend keine Energie mehr für das Musikmachen und Tanzen. Wir besprachen uns mit Sebron und beschlossen am letzten Abend den Workshop etwas zu verkürzen und hier das Musikfest für alle Leute zu organisieren.

Dienstag, 31.10.2023 – Tag 2

Der Fokus des Workshops bei den Männern lag heute auf der weiteren Werkzeugherstellung in der Schmiede und Holzschnitzerei. Trainer Elias Albert hatte allen Workshopsteilnehmern aufgetragen, nach seiner Anleitung ein Krokodil zu schnitzen. Vor allem die Mbunza und Mafwe legten sich hier ins Zeug, da die Holzschnitzkunst tief in der Kultur der beiden Bantuvölker verwurzelt ist. Die anderen Workshopteilnehmer hatten ebenso Freude am Holzschnitzerkurs.

Die Frauen begannen heute mit dem Töpfereikursus, welcher vor allem für Mafwe, Mbunza und Damara interessant war, da diese Sprachgruppen traditionell getöpfert hatten, die Fähigkeiten aber verloren gegangen sind und daher in den Lebenden Museen nicht oder kaum zum Einsatz kommen. Die Ovahimba, Khwe und Ju/‘Hoansi schauten interessiert zu, machten aber vorerst weiter mit der Schmuckherstellung und dem Körbchenflechten.

Am Nachmittag beklagten sich einige Leute über Durchfall und Magenschmerzen und nach weiterem Nachfragen erfuhren wir, dass ein Teil des Rindfleischs bereits am Vortag verdorben war. Das geschlachtete Rind ging zu großen Teilen in eine Gefrierkiste beim Camp Samsitu und leider erfuhren wir erst jetzt, dass diese nicht wirklich funktionierte. Wir machten uns ein Bild der Lage und schauten in die Gefriertruhe hinein – zumindest für europäische Mägen absolut ungenießbar. Wir schafften die noch einigermaßen guten Teile der Kuh zum Workshop und sagten der Cateringabteilung, dass dies unbedingt sehr gut gekocht werden muss. Das noch größere Problem war aber nun, dass der Zucker alle geworden ist. Wir hatten zwei 10kg Säcke besorgt und waren der Meinung gewesen, dass diese für einige Tage ausreichen würden. Kathrin rechnete schnell durch. 125Gramm Zucker pro Person und Tag. Auch einige der anderen Lebensmittel waren bereits aufgebraucht. Wir setzten für den nächsten Tag ein Treffen an, bei welchem wir über die Nahrungssituation sprechen wollten, denn auch wir haben kein unbegrenztes Budget für Verpflegung eingeplant.

Neben diesen Problemen lief der Workshop auch am zweiten Tag wunderbar. Der heutige Workshoptag war nicht nur durch die Fortschritte bemerkenswert, sondern auch durch entstehende Freundschaften, wie wir immer wieder mitbekommen. Die Leute aus den verschiedenen Museen tauschten sich über ihre Erfahrungen der Museumsarbeit aus, wollten Sachen von den anderen Lebenden Museen wissen und berichteten von ihren Erfahrungen. In einer Mischung aus 6 lokalen Sprachen (Fwe, Rukwangali, Otjiherero, Damara, Ju/‘hoan, Khwedam) sowie Englisch und Afrikaans, war es nicht immer einfach inhaltlich am Ball zu bleiben, aber unser Gefühl bei der Sache war sehr positiv. Es wurde gescherzt, gelacht und dennoch hochkonzentriert gearbeitet.

Die Frauen hatten viele Ketten, Armbänder und einige Körbe hergestellt, sowie eine ganze Anzahl an Töpfe verschiedener Form und Nutzart. Die Männer hatten den ganzen Tag geschnitzt und geschmiedet.

Mittwoch, 01.11.2023 – Tag 3

Am Morgen hatten wir mit allen Workshopteilnehmern eine Besprechung, in der wir mitteilten, dass die Lebensmittel für den Workshop besser eingeteilt werden müssen. Auch sprachen wir das Zuckerproblem an, und obwohl kein Zucker mehr da war, waren die Leute dennoch bester Laune. Sebron hatte für den Abend eine Ziege organisiert, Fleisch stand also erneut auf dem Menüplan! Für den nächsten Workshop nahem wir uns vor, die Lebensmittel pro Tag herauszugeben.

Anschließend organisierten wir ein Fotoshooting mit allen Teilnehmern. Dies war einer der humoristischen Höhepunkte des Workshops. Die Teilnehmer hatten unheimlich viel Freude daran sich in verschiedenen Konstellationen und Gruppierung zu fotografieren und die Fotos dann sofort auf ihre WhatsApp Statusmeldungen hochzuladen.

Danach wurden die Aktivitäten der nächsten 2 Tage besprochen. Der Holzschnitzkurs wurde um das Schnitzen eines Elefanten und einer Giraffe ergänzt, die Schmiedeleute wollten Speere und größere Messer herstellen, sowie besonders hart geschmiedete Eisenringe zum Feuersteinschlagen. Bei den Frauen stand neben Töpferei und Schmuckherstellung auch das Gerben von Fellen im Mittelpunkt. Hierbei konnten alle Lebenden Museen noch von Ju/‘Hoansi und Ovahimba lernen.

Am Nachmittag fuhren wir zu unserem Freund Alex nach Mobola Lodge, kurzes Wochenende für uns!

Donnerstag, 02.11.2023 – Tag 4

Am Morgen machten wir uns wieder auf den Weg nach Rundu, wir hatten bereits eine neue Einkaufsliste von Sebron erhalten, also machten wir in der Hauptstadt der Kavango wieder einmal halt und beluden das Auto mit allerlei Nahrungsmittel. Als kleine Überraschung und als Dankeschön für die letzten Tage besorgten wir für heute Abend Hühnchen, eines der Lieblingsgerichte der Namibianer.

Beim Museum angekommen stellten wir fest, dass die Workshop-Teilnehmer bester Laune waren und wie immer fleißig gearbeitet hatten.

Die Männer hatten traditionelle Speere sehr guter Qualität hergestellt und einen Elefanten geschnitzt. Das Schnitzen von Tieren mag vor dem Hintergrund der komplexen kulturellen Arbeit in den Lebenden Museen als unwesentlich oder trivial erscheinen, allerdings haben die Männer mit wirklicher Hingabe daran gearbeitet. Ein Grund dafür wird wohl auch sein, dass Sie, falls sie die Schnitzkunst meistern sollten, die Arbeiten als Souvenirs in den Craftshops verkaufen können. Einige der geschnitzten Holztierchen sahen bezaubernd aus.

Die Frauen waren gut mit dem Töpfereikurs weitergekommen. Jede der Damen, auch die Ju/‘Hoansi, die eigentlich überhaupt keinen kulturellen Bezug zum Töpfern haben, durften sich unter Anleitung von Trainerin Magdalena am Töpfern versuchen und einige Töpfe herstellen. Auch der Schmuckherstellungs-Workshop ging noch weiter. Mittlerweile konnte jeder der Frauen, die daran teilgenommen hatten, die Straußeneibearbeitung im Schlaf.

Wir blieben bis Sonnenuntergang beim Workshop und verabschiedeten uns dann bis zum nächsten Tag.

Freitag, 03.11.2023 – Tag 5

Wir kamen am frühen Morgen beim Workshop an und organisierten ein kurzes Treffen mit den Teilnehmern. Die Aktivitäten mussten heute bis etwa 16 Uhr abgeschlossen werden. Am Abend sollte es eine Abschlussfeier geben, bei der Zertifikate an die Teilnehmer überreicht werden sollten. Der ganze Workshop sollte dann mit einem kleinen Musikfestival enden.

Dazu gab es noch einiges vorzubereiten, zum Beispiel mussten die Zertifikate ausgefüllt werden.

An anderer Stelle ging der Workshop munter weiter.

Zertifikate und Schlussfeier

Endlich war es soweit. Wir bedankten uns am Anfang der Abschlussfeier bei allen Teilnehmern und im Besonderen bei den Mbunza und Manager Sebron Ruben dafür, dass wir das Mbunza Museum als Workshop-Ort benutzen durften. Wir erklärten erneut die Bedeutung dieser Art kultureller und interkultureller Workshops.

Die Zertifikate wurden an alle Gruppen verteilt. Auf die Idee, Zertifikate zu verteilen hatte uns erst Sebron gebracht. Uns war nicht bewusst gewesen, wie wichtig das für die Teilnehmer des Workshops sein könnte. Als wir die Zertifikate dann endlich verteilten, war die Freude und Begeisterung groß.

Anschließend begann das Musik- und Kulturfest.

Den Anfang machte die Gruppe der Damara und zeigte den Workshop Teilnehmern einige ihrer Tänze.

 Anschließend – einer der frühen Höhepunkte des Musikfests für alle Beteiligten – legten sich die Ju/‘Hoansi aus Grashoek und /Xa//oba vereint ins Zeug und begeisterten mit traditionellem Feuermachen und mehreren Trancetänzen. 

Die Khwe überzeugten daraufhin mit einer Mischung aus Storytelling, Feuermachen und einem Medizintanz. 

Im Anschluss daran lieferten die Mafwe aus dem Caprivi eine hinreißende Performance mit ihren typischen Tänzen und Spielen.

 

Auch die Ovahimba konnten danach mit ihrem Auftritt begeistern. Nach zögerlichem Anfang steigerten Sie sich in einen ekstatischen Tanz.

Den Höhepunkt des Musikfestivals bildete schließlich die mitreißende, für uns Organisatoren auch emotionale Performance der Mbunza. Die Gruppe verstand es, die Mitglieder der anderen Lebenden Museen derart zu begeistern, dass am Ende Leute aus allen sieben Museen bei der Tanzperformance mitmachten, so dass man vor aufgewirbeltem Staub kaum noch etwas sehen konnte.

 

Nach dem Musikfestival - einem wirklich gelungenen Abschluss des Workshops - fuhren wir glücklich und etwas erschöpft ins Camp.

Samstag, 04.11.2023 – Abreisetag

Nachdem wir unser Camp abgebaut hatten fuhren wir am frühen Morgen wieder zum Mbunza Museum und verabschiedeten uns von allen Teilnehmern. Wir machten noch ein paar Gruppenfotos mit den Workshopleuten und ihren gefertigten Sachen.

Anschließend fuhren wir mit den beiden Trainern, die wir am Anfang des Workshops aus dem Umland mitgebracht hatten in Richtung Windhoek.

Fazit

Unser Meinung nach war der Workshop ein voller Erfolg, nicht nur vom traditionell-handwerklichen, sondern auch vom interkulturellen Ansatz.

Die Ziele des Workshops, also traditionelle Techniken zu verbessern sowie verlorengegangene Techniken wieder zu erlernen, wurden vor allem in den folgenden Handwerksbereichen verwirklicht.

  • Schmiedekunst
  • Holzschnitzerei
  • Traditionelles Feuermachen
  • Töpferei
  • Schmuckherstellung aus Straußeneierschalen
  • Fellbearbeitung und Ledergerbung

Weiterhin hat der Workshop auch zum interkulturellen Austausch beigetragen. Es wurden neue Kontakte geknüpft, bestehende Freundschaften ausgebaut und der Erfahrungsschatz, den die Museumsmitarbeiter haben mit anderen Projektträgern geteilt.

Damit wurden die folgenden Ziele unserer Organisation Living Culture Foundation und des deutschen Vereins Living Culture Namibia e.V. erreicht:

  1. Bewahrung und Weitergabe der traditionellen Kultur: Die LCFN fördert die traditionellen Kulturen Namibias. Die lokale Bevölkerung wird ermutigt sich eingehend mit ihrer traditionellen Kultur zu beschäftigen, um Teile ihrer kulturellen Identität zu bewahren oder wiederzugewinnen.
  2. Schaffung einer kulturellen und interkulturellen Bildungsinstitution: Nicht nur die Lebenden Museen an sich, sondern auch die kulturellen und interkulturellen Workshops tragen dazu bei, eine Annäherung und Toleranzförderung innerhalb der namibischen Bevölkerungsgruppen zu erreichen.

Für uns Workshop-Organisatoren war der einwöchige Traditionelle Workshop auch ein emotionales Ereignis. Wir blicken mit viel Freude und Stolz auf die Menschen, die teilweise seit fast 20 Jahren (Grashoek wurde 2004 gegründet) die Arbeit in den Lebenden Museen leisten. Zu sehen, wie Menschen aus sechs verschiedenen Volksgruppen Namibias hier durch ihre Arbeit in den Lebenden Museen eine gemeinsame Basis haben und innerhalb des Workshops zusammenarbeiteten ist für uns bewegend und gibt viel Energie für zukünftige Projekte.

Projektbericht von Sebastian Dürrschmidt

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