Reinhold Messner und die Damara
Eine traditionelle Hütte der Damara aus unserem Lebenden Museum nahe Twyfelfontein wandert im Auftrag des berühmten Bergsteigers Reinhold Messner um die halbe Welt - von der namibischen Wüste in die Südtiroler Alpen. Wie es dazu gekommen ist, können Sie hier nachlesen.
Ein neues Vorhaben des Bergsteigers Reinhold Messner ist das Messner Mountain Museum (kurz MMM) in Südtirol, ein ungewöhnliches Museumsprojekt mit insgesamt fünf Standorten im Norden Italiens. Darin thematisiert er das Verhältnis Mensch und Berg, beschäftigt sich mit den verschiedenen Berg und Gletscherlandschaften und informiert über die alpine Geschichte. Das Museum RIPA, auf Schloss Bruneck im Pustertal, untersucht schließlich verschiedene Bergvölker (z.B. Tibeter, Indios und Sherpa).
Ein kleiner Teil der Sammlung wird nun auch den traditionellen Damara gewidmet. Diese sind zwar im eigentlichen Sinn kein Bergvolk, doch ihr ursprünglicher Name, der ihn von den Kolonisatoren Südwestafrikas gegeben wurde, lässt auf einen Bezug zum Berg schließen.
Die Damara, ursprünglich zum großen Teil Jäger und Sammler, haben sich, ähnlich wie die Buschleute, nie politisch in größeren Gruppen organisiert. Mit der ersten Kolonisierung Namibias durch die Bantueinwanderungswelle aus dem Norden, der sie nichts entgegen zu setzen hatten, wurden sie aus ihren Gebieten vertrieben und flohen in unwegsame Bergregionen im Nordwesten Namibias, vor allem zum Brandberg und in die Wüstengebiete der heutigen Kunene-Region. Dort lebten sie noch, als die ersten europäischen Einwanderer sie „entdeckten“ und ihnen den Name Bergdama gaben.
Von diesem Name erfuhr Reinhold Messner, der über den namibischen Reiseveranstalter Bwana Tucke-Tucke an die Living Culture Foundation Namibia vermittelt wurde. Das MMM bestellte eine traditionelle Hütte und verschiedene Alltagsgegenstände der traditionellen Damara, wie Kalebasse, Jagdgerät, Blasebalg, Felle etc. und die LCFN kümmerte sich um die Abwicklung und den Transport nach Windhoek. Von dort übernahm das namibische Logistikunternehmen Transworld Cargo. Noch im April 2011 werden die Artefakte nach Italien geschickt und werben dort hoffentlich bald für das Lebende Museum der Damara und für Namibia als Reiseziel.