Die Leiterin des Lebenden Museum der Mafwe an der Grenze zu Sambia bei Singalamwe, Frau Elisabeth Madima ist gemeinsam mit ihrem Sohn Gifty nach Deutschland eingeladen, um das Lebende Museum der Mafwe vorzustellen.
Sie sind am:
- 22. Mai 2016 in der Salzkirche in Tangermünde ab 11 Uhr zum internationalen Museumstag
- 26. Mai 2016 im Erzähl-Café um 19:30 Uhr Waldstr. 3 in Syke (bei Bremen)
- 29. Mai 2016 im Naturfreundehaus um 11:00 Uhr in Obertshausen Frankfurt
Wir wünschen eine eindrucksvolle Reise auf beiden Seiten!
Kulturen der Welt entdecken - es lohnt sich neugierig zu sein!
Der Museumsverein in Tangermünde und die "Living Culture Foundation Namibia" laden gemeinsam zu einem spannenden Projekttag zum "Internationalen Museumstag" am 22. Mai ab 11.00 Uhr in die Salzkirche in Tangermünde ein.
Hintergrund
Wir leben heute in einer bewegenden Zeit, nicht nur, dass sich Grenzen geöffnet hätten, es gibt auch ungeahnte Möglichkeiten der Information, der Kommunikation und des Kulturaustausches.
Doch nutzen wir diese Möglichkeiten auch? Bleiben wir neugierig genug, uns auf gänzlich andere Lebensverhältnisse und Vorstellungen einzulassen, und von diesen zu lernen, fragen wir aktuell die richtigen Fragen, wenn wir Menschen aus anderen Ländern und Kontinenten treffen?
Im Jahre 2008 wurde in Tangermünde die Museumsorganisation "Living Culture Foundation Namibia" (LCFN) gegründet. Davor hatte eine kleine Gruppe von befreundeten Namibiern und Deutschen bereits die Idee, ein Lebendes Museum der San (auch "Buschleute" genannt) zu unterstützen. Ziel dieses Museumsprojektes war es, neben dem Erhalt der uralten Traditionen und der Kultur der San-Buschleute auch eine existentielle Grundlage in einer der ärmsten Regionen Namibias für die dort lebenden Menschen zu schaffen.
Das erste Lebende Museum in Namibia
Die Idee wurde in Grashoek, dem ersten Museumsdorf der LCFN begeistert aufgenommen, es entwickelte sich ein intensiver Kulturaustausch, ein Kennenlernprozess und ein interessantes traditionelles Museum mit inzwischen großem Bekanntheitsgrad nicht nur in Namibia sondern auch in den benachbarten Ländern Südafrika, Botswana und Sambia. Das Besondere der Museen ist, das die Menschen ihr traditionelles Wissen als Lehrer vermitteln und erhalten können, nicht nur für zahlende Touristen aus der ganzen Welt, sondern auch für Schüler, Nachbarn und untereinander.
Eine weitere Besonderheit der Lebenden Museen der LCFN liegt darin, dass alle Eintrittsgelder für Programme des Museums, des Campingplatzes nebenan und den Einnahmen aus dem Schmuckgeschäft zu 100% bei den Akteuren und deren Familienmitgliedern im Museumsdorf bleiben. Dies ist in Gegenden ohne Verdienstmöglichkeiten sehr hilfreich und für viele Familien eine Lebensgrundlage.
Das Management der Verteilung erfolgt nach einem klaren Gerechtigkeitsprinzip - und so stellten sich sehr schnell wirtschaftliche Erfolge ein. Eine kleine Schule, ein Gesundheitszentrum, verbesserte Nahrung und Kleidung verbesserte seitdem die Lebenssituation der Menschen in Grashoek deutlich. Die Zahl der Besucher stieg von Jahr zu Jahr stetig - und heute kann die LCFN mit Freude feststellen, dass alle großen Reiseunternehmen, die in Namibia vertreten sind, die Museumsdörfer besuchen, alle größeren Reiseführer die Museen beschreiben, die "Mund zu Mund Propaganda" funktioniert hat und die Gäste oft begeistert sind und nicht selten diesen Kulturaustausch als Höhepunkt ihrer Afrikatour bezeichnen. Seit nunmehr zwei Jahren sind die Lebenden Museen der LCFN Mitglied des offiziellen namibischen Dachverbandes für Museen.
Weitere Erfolge der LCFN
Inzwischen hat sich diese "Hilfe zur Selbsthilfe" in Namibia herumgesprochen und es wurden weitere Museen errichtet. So bei Twyfelfontein das Damara-Museum, bei Tsumkwe das Little-Hunter‘s-Museum der Ju/‘Hoansi-San, im Norden in der Nähe von Rundu gibt es seit 2012 das Mbunza-Museum am Okavango.
Unter großen Baobabs (Affenbrotbäumen) befindet sich seit 2008 das sehr schöne Lebende Museum der Mafwe. Die Leiterin dieses Museums an der Grenze zu Sambia bei Singalamwe, Frau Elisabeth Madima, 53 Jahre alt, ist gemeinsam mit ihrem Sohn Gifty, 23 Jahre alt, nach Deutschland eingeladen, um zum "Internationalen Museumstag" ihr Museum vorzustellen.
Dazu wurde in Singalamwe ein kleiner Film gedreht, der die einzelnen Stationen und Eindrücke bei einem Rundgang durch diese Bildungsstätte zeigt. Frau Madima wird kurz über ihr Dorf, die Schönheit der Landschaft, die Natur in der Region Sambesi berichten. Aber auch die Besonderheiten des Handwerks, der Naturmedizin, der Speisen, des Hüttenbaus, der Familienstruktur, der Tänze und Lieder uvm. kommen zur Sprache.
Elizabeth und Gifty sind zum ersten Male im europäischen Ausland, sehr aufgeregt und voller Vorfreude. Die Besucher dürfen sich auf ein buntes Programm mit afrikanischem Flair freuen. Es ist nicht nur für typische Küche gesorgt, es soll auch einen Einblick in die Museumsarbeit in Namibia geben, über ethnologische Hintergründe der Mafwe informiert werden und einen Stand für den Schmuckverkauf geben. Weiterhin ist eine Tombola geplant, mit einem tollen Hauptpreis, nämlich einer Reise nach Namibia für 2 Personen zu einigen touristischen Höhepunkten und dem Besuch zweier Lebender Museen der LCFN. Alle Einnahmen und Spenden dieser Kulturaktion werden unter anderem für den Aufbau eines Lebenden Museum der Ovahimba im Nordwesten Namibias verwendet - wir freuen uns auf interessierte Besucher.
Es lohnt sich also neugierig zu sein- und sich von Menschen aus anderen Kulturen begeistern zu lassen.