Im Juni 2013 hatte die LCFN und der ihr angeschlossene Verein LCN e.V. ihre Jahreshauptversammlung in Lehmke, in der schönen Lüneburger Heide. Hier wurden mit vielen Mitgliedern aus Deutschland und Namibia die bisherigen Erfolge, Herausforderungen und zukünftigen Vorhaben unserer gemeinnützigen Organisation diskutiert.
Erfolge der Lebenden Museen
Die fünf von der Living Culture Foundation Namibia unterstützten Lebenden Museen arbeiten erfolgreich bis sehr erfolgreich auch in Zeiten eines durch die europäische Wirtschaftskrise stagnierenden Tourismus.
Die insgesamt rund 180 Akteure der Lebenden Museen empfingen im Jahr 2012 mehr als 10.000 Besucher, ein guter Erfolg für die auf kommunaler Ebene selbst verwalteten Museen. Damit konnten nicht nur die 180 fest beschäftigten Akteure ihren Lebensstandard entscheidend verbessern, sondern auch deren erweiterte Familien. Wir schätzen, dass mindestens 1500 Menschen in Namibia auch indirekt von der Arbeit der Living Culture Foundation profitieren.
Das Lebende Museum der Ju/‘Hoansi
Dieses Museum ist das erste Lebende Museum in Namibia. Es präsentiert die Jäger- und Sammlerkultur der San. Schwerpunkte hierbei sind Buschwanderungen (Nahrung und Medizin), traditionelle Jagdmethoden, Singen und Tanzen, Schmuckherstellung
- Fakten
- Eröffnung: Juni 2004
- Akteure: 75
- Besucher und Einkommen 2012
- Besucher: 2611
- Einkommen: N$ 750.265
Lebendes Museum der Mafwe
Das Mafwe Museum ist das zweite Lebende Museum in Namibia. Hier wird sich auf die Darstellung der zentralafrikanischen Bantukulturkonzentriert. Schwerpunkte unter anderem Fischerei, Ackerbau, traditionelle Zeremonien & Tänze
- Fakten
- Eröffnung: Februar 2008
- Akteure: 21
- Besucher und Einkommen 2012
- Besucher: 848
- Einkommen: N$ 127.773
Lebendes Museum der Damara
Unser drittes Museum in Namibia. Hier wurden Teile der fast verschwundenen Damarakultur rekonstruiert. Schwerpunkte liegen bei traditionellen Heilmethoden, der Damara-Schmiedekunst, Spiele und Tänze aus alter Zeit
- Fakten
- Eröffnung: Februar 2010
- Akteure: 30
- Besucher und Einkommen 2012
- Besucher: 6485
- Einkommen: N$ 421.715
Lebendes Jagdmuseum der Ju/‘Hoansi
Nummer 4: Das Jagmuseum nördlich von Tsumkwe stellt die Kultur der Ju/‘Hoansi-San dar. Vor allem die Buschwanderungen, das Erleben einer traditionellen Jagd, Singen und Tanzen, Spurenlesen sind hier von großem Interesse.
- Fakten
- Eröffnung: Februar 2010
- Akteure: 25
- Besucher und Einkommen 2012
- Besucher: 477
- Einkommen: N$ 107.295
Lebendes Museum der Mbunza: Und schließlich das Lebende Museum der Mbunza, unser jüngsten und fünftes Museum in Namibia. Hier wird die Okavango Kulturwieder gelebt. Schwerpunkte sind Fischerei, Ackerbau, traditionelle Schmiedekunst, traditionelle Küche und Töpferei.
- Fakten
- Eröffnung: Oktober 2011
- Akteure: 25
- Besucher und Einkommen 2012
- Besucher: 462
- Einkommen: N$ 60.590
Zukunftsaussichten
Museumsaufbau
Im Jahr 2013 und 2014 werden wir uns wieder verstärkt der Initiierung neuer Lebender Museen widmen, während wir uns 2012 eher auf die Qualitätssicherung in den bereits existierenden fünf Museen konzentrierten.
Anfang September werden wir auf eine intensiven Projekttour ins entlegene Kaokoveld reisen, um dort mit 4 oder 5 Gruppen Ovahimba die Möglichkeiten der Entwicklung von Lebenden Museen zu besprechen, nachdem unser bisheriges Ovahimba Projekt in der Nähe von Opuwo leider keine Früchte getragen hat.
Desweiteren gibt es interessierte Gruppen von Nama und Topnaar, die wir ebenfalls mit der Idee des Lebenden Msueums unterstützen möchten.
Guide-Schulungen
Weiterhin streben wir eine Verbesserung des Guide-Trainings an. Die Guides und Übersetzer werden geschult werden, damit sie ihr Wissen besser an die Besucher der Museen weitergeben können. Die Idee: die Akteure der einzelnen Lebenden Museen könnten in Rollenspielen mit Akteuren eines anderen Museums die Rolle des Besuchers einnehmen, um sich besser in die Lage der Touristen hereinversetzen zu können und zu lernen, wo noch mehr und andere Information wichtig wäre.
Gut geschulte Guides sind wichtig um einen hohen Standard der Museen zu erreichen. Der Schwerpunkt soll natürlich weiter auf dem gemeinsamen Erleben liegen, aber durch Schautafeln und gut geschulte Guides kann auch grundlegendes historisches / ethnologisches Wissen transportiert werden.
Marketing - Strategien
2013 und 2014 werden wir auch wieder einiges in das Marketing der Lebenden Museen investieren. Es werden neue Informationstafeln errichtet und es wird in Broschüren und Internetmarketing investiert werden.
Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Sebastian Dürrschmidt
Living Culture Foundation Namibia