Projekttour November 2019 zu den Lebenden Museen der Damara und Ovahimba
In der Zeit vom 17.11.-30.11.2019 fand auch in diesem Jahr eine Projektreise zu zwei Museen der LCFN unter Beteiligung von Sebastian Dürrschmidt, Vojtech Seba und Ralf Kühn (Mitglieder der LCFN) und dem Studenten der Fotografie, Gustav Lorenz und Ingo Kühn statt.
Ziel der Reise war ,den aktuellen Stand und die Entwicklung des Damara-Museums bei Twyfelfountain und des vor 3 Jahren eröffneten Ovahimba-Museums bei Opuwo festzuhalten und gemeinsam mit den Managern und Mitarbeitern des Museen weitere Konzepte zu möglichen Verbesserungen zu finden.
Damara Museum:
Das Damara Museum ist kommerziell das Erfolgreichste, mit den höchsten Besucherzahlen und damit verbunden den größten Einnahmen an Eintrittsgeldern.
Das Programm mit Heilkräutern, Sprachbesonderheiten( Klick-und Schnalzsprache), Schmiede, Spiele, Buschwanderung und kleines Programm mit Tanz und Gesang wird zügig und sicher durchgeführt. Dabei bekommt der Besucher einen ersten oberflächlichen Eindruck über südwestafrikanische Kultur, jedoch nicht über die fast vergessene Kultur der Damara. Um dem Anspruch eines „Damara“- Museums zu genügen, müssten dem interessierten Touristen und Besucher mehr Informationen über die Geschichte, die Lebensweise und die Sprache dieser Volksgruppe mitgeteilt werden.
Dazu bietet sich der Eingang des Museums an, um zum Beispiel Schautafeln als Einführung anzubringen, das Programm und die Kleidung sollten authentischer gestaltet werden, vielleicht wäre eine kostenpflichtige Informationsbroschüre sinnvoll. Der übergroße Schmuck-und Handwerksladen unterstreicht den kommerziellen Schwerpunkt dieses Museums.
Neben dem finanziellen Erfolg, sollte aus meiner Sicht immer auch der Charakter einer „Lehreinrichtung“, die ein Museum spezieller afrikanischer Kultur hat, bewahrt werden.
Ansonsten besteht schnell die Gefahr der Beliebigkeit, die im schlimmsten Fall zum „Klamauk“ werden kann.
Alle neuen Bilder des Damara Museums
Ovahimba Museum
Vor 3 Jahren wurde nördlich von Opuwo das Ovahimba-Museum eröffnet. Seitdem haben sich in diesem Museum nicht nur die Besucherzahlen stets erhöht, das Museum hat einen sehr schön gelegenen Campingplatz neben dem Museumsdorf erhalten, das Programm für Museumsbesucher wurde verbessert.
Ganz besonderen Anteil am Erfolg des Museums in Omungunda hat der Manager John, der mit seinem Wissen maßgeblich zum Erfolg dieses LCFN - Museums beiträgt. Inzwischen ist es tatsächlich ein „Lebendes“ Dorf geworden, denn 26 Frauen und Kinder mit ihren Männern sind in das Dorf eingezogen.
Nach dem Museumsbesuch fand eine ausführliche Besprechung mit den Mitarbeitern des Museums und John, dem Leiter, und uns statt. Dabei wurde die gute Arbeit bisher, aber auch Perspektiven besprochen.
Auch hier wurde der Vorschlag, Besucher mit mehr schriftlicher Information zu versorgen, aufgegriffen. Eine zweisprachige Informationsbroschüre über alle 6 Museen, die von interessierten Besuchern käuflich erworben werden kann, böte sich an.
Zurzeit leidet die Region unter einer enormen Trockenheit, die die Viehbestände, die Pflanzen-und Tierwelt im Kaokoveld gefährdet. Die LCFN hat aus diesem Grunde eine kleine Fuhre Luzerne als Viehfutter für die Tiere des Lebenden Museums gespendet.
Gemeinsam mit Museumsmitarbeitern und unserer kleinen Reisegruppe wurde ein Wanderweg vom Campingplatz auf den nächsten Hügel angelegt. Von dort hat der Wanderer aus der „Vogelperspektive“ einen sehr guten Überblick auf das Museumsdorf Omungunda.
Zusammenfassend kann man sehen, dass die Einrichtung der „Lebenden“ Museen in Namibia auch weiterhin viele Anstrengungen, gute Gedanken und Unterstützung und Zeit benötigen, um diese Kulturdörfer als Lehrstätten traditioneller afrikanischer Lebensweise weiter zu entwickeln.
Alle neuen Bilder des Ovahimba Museums
Dr.Ralf Kühn
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